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Interface und Ionenoptik
Ein Teil des Plasmas wird durch eine meist aus Nickel gefertigte Blende
mit ca. 1 mm Durchmesser, den sogenannten Sampler, in den Bereich des
Vorvakuums hinein gesaugt. In diesem Bereich herrscht ein Druck von etwa
einem torr (die Atmosphäre und das Plasma haben einen Druck von ca.
760 torr), der durch die relativ starke Vorvakuum-Pumpe aufrecht erhalten
wird. Um möglichst viele Ionen aus der zugeführten Probe durch
den Sampler zu bekommen, wird dieser auf das Zentrum des Plasmas, in das
der Trägergasstrom eingeleitet wird, justiert. Weil das ca. 6000°C
heiße Plasma unmittelbar auf den Sampler aufsetzt, wird dieser durch
eine Wasserkühlung in der Halterung gekühlt. Diese Halterung bildet
gleichzeitig den Abschluß des Vorvakuums.
Etwa 1 cm hinter dem Sampler befindet sich eine weitere Nickelblende, die
als Skimmer bezeichnet wird. Der Bereich hinter dem Skimmer wir durch die
Hochvakuumpumpe bei einem Druck von ca. 2*10-5 torr gehalten.
Durch das Druckgefälle an dieser zweiten Blende wird der Ionenstrahl
in den Bereich des eigentlichen Massenspektrometers hinein gezogen. Die
beiden Vakuum-Pumpen sorgen dafür, das sich in diesem Bereich praktisch
keine Neutralteilchen (vor allem Argon aus dem Plasma) aufhalten. Im
Gegensatz zu den schweren Ionen, die eine Energie von etwa 2-10 eV haben,
werden die wesentlich leichteren Elektronen durch die geerdeten Blenden und
die positiv geladene Ionenoptik abgeführt.
Weil sich immer einige Partikel aus dem Plasma auf dem Sampler (und dem Skimmer)
ablagern, müssen diese regelmäßig gereinigt werden. Bei hoher
Probenmartix (> 1 g/l) werden die Ablagerungen so stark, daß sich der
Durchmesser der Bohrung im Sampler verengt und die Empfindlichkeit abnimmt.
In den meisten Quadupol-ICP-MS-Geräten befindet sich kurz hinter dem
Skimmer eine Metallblende (Stopblende), die das durch Sampler und Skimmer
ebenfalls einfallende Licht ausblendet. Bei der 'off-axis'-Methode wird der
Ionenstrahl abgelenkt, so daß kein Licht auf den Detektor fallen kann.
Der Ionenstrahl wird nun durch eine oder mehrere elektrische Linsen und Blenden
fokussiert und gelangt dann in den Massenfilter.
Von den ursprünglich im Plasma gebildeten Ionen erreicht weniger als 1 %
diesen Punkt. Deshalb hat die Optimierung des Transports der Ionen vom Plasma
durch das Interface in das eigentliche Massenspektometer sehr große
Bedeutung für die Empfindlichkeit des gesamten Geräts. Die optimale
Einstellung der elektrischen Linsen ist prinzipiell abhängig von der
Masse des zu fokussienden Ions. Je leichter ein Ion ist, desto niedriger
ist die Spannung, die zum optimalen Fokussieren notwendig ist. Ist die anliegende
Spannung höher, wird der Ionenstrahl wieder defokussiert. Dieses Problem
läßt sich auf mehren Wegen lösen: Zum einen kann die
Massenabhängigkeit der Fokussierung einer einzelnen Linse durch ein System
von mehren Linsen weitestgehend kompensiert werden und zum anderen ist es
möglich, die Spannung einer Linse in Abhängigkeit von der zu messenden
Masse automatisch zu regeln.
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